Grundlagen der Genitalhygiene

Sauber und gepflegt zu sein ist Teil der persönlichen Ausstrahlung. Darüber hinaus kann die Intimhygiene erheblich dazu beitragen, Infektionsrisiken und entzündliche Erkrankungen der Geschlechtsorgane zu senken. Diese Erkrankungen nehmen als Folge unserer Modegewohnheiten und veränderten Lebensweise zu.

Jungen und Mädchen können viel tun, um sich vor Infektionen zu schützen. Eine Aufklärung über Hygienemaßnahmen sollte möglichst schon im Kindesalter erfolgen und nicht erst mit dem Einsetzen der Pubertät . Die tägliche Intimhygiene sollte wie das Zähneputzen zur Selbstverständlichkeit werden.
 

Hygieneregeln

  • Mädchen: Beim Toilettengang wie auch beim Waschen des Intimbereichs immer nur von vorne nach hinten abwischen. So wird vermieden, dass Keime aus dem Darm in die Scheide oder Harnblase aufsteigen. Viele Harnblaseninfektionen könnten durch diese Maßnahme vermieden werden.

    Jungen: Nach dem Harnlassen Toilettenpapier benutzen. Feuchte Tropfen in der Unterhose schaffen ein angenehmes Wachstumsklima für Bakterien und Pilze. Nach dem Stuhlgang wischt man von vorn nach hinten ab, niemals umgekehrt. So kann vermieden werden, dass Reste vom Stuhlgang zum Geschlechtsteil gelangen und dort Infektionen hervorrufen.

  • Mädchen: Innere und äußere Schamlippen sowie die Gegend um den Darmausgang sollten regelmäßig mit viel Wasser gewaschen werden. Handwasch- oder parfümierte Seifen sollten nicht verwendet werden. Diese können Allergien auslösen und die Haut austrocknen.
  • Jungen: Glied, Hodensack und Schamhaare sollten wenigstens einmal täglich mit viel Wasser und seifenfreier Lotion gewaschen werden. Nachdem die Lotion abgewaschen ist, sollte die Vorhaut vorsichtig zurückgezogen werden und die Kranzfurche um die Eichel mit viel Wasser ebenfalls abgewaschen werden. Diese Maßnahme ist wichtig, weil sich unter der Vorhaut eine Absonderung bildet, die Smegma genannt wird. Deren Zersetzungsprodukte werden verdächtigt, sowohl beim Mann als auch bei der Frau die Krebsentstehung zu begünstigen.
  • Mädchen: Intimsprays können die Scheidenflora negativ beeinflussen. Intimprays keineswegs in die Scheide sprühen , sie sind nur äußerlich anzuwenden. Und sie ersetzen das Waschen nicht. Scheidenspülungen zerstören den schützenden Feuchtigkeitsfilm und schaden deshalb.
  • Mädchen und Jungen: Die Reinigung der Intimregion erfolgt am besten mit der Hand oder der Handbrause. Alle Hautfalten und -winkel müssen gut gesäubert und abgetupft werden. Waschlappen, sofern sie überhaupt benutzt werden, sollten nur einmal und nur für diesen Körperbereich benutzt werden. Nach dem Waschen sollten Hand- und Badetücher so aufgehängt werden, dass sie rasch trocknen können.
  • Mädchen und Jungen: Die Unterwäsche sollte aus Baumwolle und leicht und luftig sein. Möglichst täglich frische Unterwäsche. Alles, was einengt, Wärme und Feuchtigkeit staut, z.B. zu enge Jeans leistet dem Bakterienwachstum Vorschub.